Am 23. Februar wählt Deutschland vorzeitig einen neuen Bundestag: Wie wählt Nordrhein-Westfalen? Wie stimmen die Menschen in Ihrer Stadt? Wer schafft den Sprung ins Parlament? Hier können Sie am Wahlabend die Auszählung ab 18 Uhr live auf einer interaktiven Karte verfolgen. Für jeden der 64 Wahlkreise sowie alle 396 Städte und Gemeinden in NRW werden die Ergebnisse sämtlicher Parteien (Zweitstimme) und der dort angetretenen Direktkandidierenden (Erststimme) angezeigt.
Mit dem vorläufigen Endergebnis finden Sie weitere Auswertungen für NRW und ganz Deutschland: Hochburgen-Karten der Parteien, die Sitzverteilung im Parlament mit Koalitionsrechner, welche Kandidierenden es in den Bundestag geschafft haben – und die Wählerwanderung.
Der neue Bundestag wird deutlich kleiner. Nach der nun greifenden Wahlrechtsreform der Ampel-Koalition werden dort exakt 630 Abgeordnete sitzen, 139 Sitze sind für Nordrhein-Westfalen reserviert. Damit stellt NRW weiter die meisten Abgeordneten, dennoch sind es 17 Sitze weniger als aktuell.
Der Bundestag war bei den zurückliegenden Wahlen immer weiter angewachsen – beim letzten Mal bis auf die Rekordzahl von 736 Sitzen, obwohl die Standardgröße des Parlaments eigentlich bei 598 lag. Grund für diesen XXL-Bundestag waren sogenannte Überhang- und Ausgleichsmandate. Diese entfallen nun vollständig.
Für die Wählenden ändert sich nichts: Es bleibt bei einem Kreuz für die Erststimme, mit dem Direktkandidierende der bundesweit 299 Wahlkreise gewählt werden – und der Zweitstimme für die Parteien und ihre Landeslisten. Die Sitzverteilung richtet sich diesmal aber ausschließlich nach dem Anteil der Parteien an den Zweitstimmen.
Das neue Verfahren kann dazu führen, dass Direktkandidierende per Erststimme zwar in ihrem Wahlkreis gewinnen, aber trotzdem nicht in den Bundestag einziehen - wenn ihre Partei nicht ausreichend Sitze im Land errungen hat.
Nach wie vor gilt die Fünf-Prozent-Hürde. Und auch die sogenannte Grundmandatsklausel: Wenn eine Partei bundesweit in mindestens drei Wahlkreisen die meisten Erststimmen errungen hat, zieht sie ein. So hofft die Linke, durch drei Direktmandate ihrer älteren Politpromis Gregor Gysi (Berlin), Bodo Ramelow (Erfurt) und Dietmar Bartsch (Rostock) doch noch im neuen Bundestag vertreten sein zu können.
Auch für Vereinigungen nationaler Minderheiten gilt die Fünf-Prozent-Hürde nicht. Zuletzt profitierte davon der Südschleswigsche Wählerverband (SSW) mit einem Sitz für Schleswig-Holstein.