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Arbeitslosigkeit
in Prozent
- Geringste Arbeitslosigkeit in Schmachtendorf
- Bus durchfährt Gegend mit höchster Quote
Am nördlichen und südlichen Ende der Strecke des SB90 ist nur jeder fünfte beziehungsweise jeder sechste Bewohner arbeitslos. Startet der Bus im Norden am Holtener Markt und fährt weiter von dort aus Richtung Süden, bleibt der Anteil arbeitsloser Oberhausener bis zum Stopp Sterkrade-Mitte im einstelligen Bereich. In Schmachtendorf ist die Quote sogar mit 3,3 Prozent unschlagbar gering. An keiner anderen Haltestelle sind so wenige Menschen im arbeitsfähigen Alter in keinem Beschäftigungsverhältnis wie an den Stopps Schmachtendorf-Mitte und der Heinrich-Böll-Gesamtschule.
Im Kontrast dazu stehen die zentral gelegenen Haltestellen Hermann-Albertz-Straße und Anne-Frank-Realschule: Hier hat die fünffache Menge der Bewohner keinen Job. Bei einer Quote von 16,8 Prozent wird hier auch das Oberhausener Mittel von rund 13 Prozent getoppt.
Migrationshintergrund
Einwohneranteil in Prozent
- Schmachtendorf ist am wenigsten bunt
- Höchster Wert am Holtener Bahnhof
Oberhausen ist bunt. An den einen Haltestellen mehr, an anderen weniger. Der Anteil von Menschen mit Wurzeln im Ausland ist im Zentrum wie beispielsweise am Oberhausener Hauptbahnhof (49 Prozent) vier Mal so hoch wie an der Haltestelle Schmachtendorf-Mitte (11,6 Prozent). Rund um den Holtener Bahnhof ist die Quote im Vergleich zu den anderen Haltestellen am höchsten, hier liegt sie bei knapp 54 Prozent.
Im Durchschnitt hat jeder vierte Oberhausener einen Migrationshintergrund und dieser städtische Mittelwert wird an 20 der insgesamt 38 Haltestellen des SB90 überschritten. An den südlichen und zentralen Haltestellen von der Roonstraße bis zum Olga-Park und in Sterkrade liegt der Anteil sogar stets bei über 35 Prozent.
Bürgerentscheid zur 105: Nein-Stimmen
Stimmen der Anwohner in Prozent
- Bewohner des Nordens gegen Verlängerung der 105
- Bewohner der Innenstadt für das Vorhaben
Beim Ratsbürgerentscheid am 8. März 2015 stimmten 57 Prozent der Oberhausener gegen die Verlängerung der Straßenbahnlinie 105 von der Essener Stadtgrenze bis zum Oberhausener Hauptbahnhof und zum Sterkrader Bahnhof. Die Mehrheit der Wähler wertete an 31 von den insgesamt 38 Haltestellen des SB90 die finanziellen Risiken der neuen Straßenbahnlinie 105 größer als die Chancen für Oberhausen.
Besonders die Bewohner Schmachtendorfs sprachen sich gegen das Projekt aus, wohingegen sich diejenigen Oberhausener, die direkt von der Erweiterung der Bahnlinie profitiert hätten, für die Erweiterung der Linie 105 aussprachen. So überstimmten die Befürworter die Gegner an vier Haltestellen in der Innenstadt und an drei entlang der Trasse.
Einbrüche
angezeigte Fälle
- Doppelt so viele Einbrüche im Süden wie im Norden
- Elf Einbrüche am Olga-Park, 85 in der Innenstadt
Sobald die Busse der Linie SB90 vom Start im Ruhrpark die Haltestelle Anne-Frank-Realschule hinter sich gelassen haben, passieren die Busse die Häuser, in denen Einbrecher äußerst häufig zuschlagen. Rund um die Haltestellen in der dicht besiedelten Innenstadt nahm die Polizei 2015 mehr als sieben Einbrüche pro 1000 Einwohner auf. Noch häufiger kommen Kriminelle jedoch im Umfeld der Haltestellen Schmachtendorf-Mitte und Heinrich-Böll-Gesamtschule zum Zuge. Hier zählte die Polizei acht Einbrüche pro 1000 Einwohner im Jahr 2015.
Die Bewohner rund um die sechs südlichsten und sechs nördlichsten Haltestellen der Strecke blieben im Vergleich dazu weitestgehend verschont (nur der Holtener Markt ist mit 3,8 Einbrüchen je 1000 Einwohnern eine Ausnahme). So lag die Einbruchsquote an den Enden der Linie zwischen 0,6 und zwei je 1000 Einwohner.
Einkommen
in Euro (netto) je Haushalt
- Linie der Unterschiede zeigt sich am Einkommen
- Gehalt variiert um bis zu 1000 Euro
Das Nord-Süd-Gefälle in Oberhausen zeigt sich deutlich an der unterschiedlichen Kaufkraft der Haushalte entlang der Haltestellen des SB90. So verdienen die Anwohner rund um die zehn nördlichsten Haltestellen 700 Euro (3744 Euro) mehr als diejenigen rund um die zehn südlichsten (3013 Euro).
Das Einkommen der Holtener und Schmachtendorfer übersteigt sogar monatlich um 1000 Euro das der Bewohner entlang der Trasse rund um die Haltestellen Feuerwache, Lipperfeld, Neue Mitte, Olga-Park und Eisenheim. Hier stehen den Haushalten monatlich zwischen 2672 und 2678 Euro zur Verfügung.
Sobald die Busse die Trasse verlassen und weiter gen Norden fahren, steigt das Einkommen rapide an. So liegt die Kaufkraft der Haushalte in Sterkrade und am Hagelkreuz bei 3501 Euro.
Wahl des Oberbürgermeisters – 2015 und 2009
CDU-Stimmen der Anwohner in Prozent
- CDU gewinnt 24 Prozent
- Norden wählt konservativ
Die Wahlergebnisse der CDU-Kandidaten bei den beiden vergangenen Oberbürgermeisterwahlen in Oberhausen hätten unterschiedlicher kaum sein können. Das Wahlverhalten der Anwohner entlang des SB90 spiegelt dies eindeutig wider: Während der OB-Kandidat Dirk Karl Buttler 2009 ein Wahlergebnis zwischen rund 22 und 43 Prozent erzielte, konnte OB-Kandidat Daniel Schranz zwischen rund 40 und 63 Prozent einheimsen. Somit ist das beste Ergebnis von Buttler nahezu das schlechteste von Schranz.
Auffällig ist, dass beide Kandidaten an den Haltestellen Lipperfeld und Neue Mitte jeweils die meisten Wähler überzeugen konnten. Insgesamt betrachtet haben die besser verdienenden Bewohner des Oberhausener Nordens bei beiden Wahlen häufiger ihre Stimmen für die CDU abgegeben, als die des weniger konservativen Südens.
Familien und Singles
Anteil der Familien mit Kindern und Single-Haushalte in Prozent
- Familien bevorzugen Holtener Bahnhof
- In der Innenstadt ist jeder zweite Single
Entlang der Busstrecke leben mehr als doppelt so viele Singles wie Familien mit Kindern. Insgesamt ist der Anteil von Single-Haushalten an 37 der 38 Haltestellen größer als der von Familien mit Kindern. Lediglich am Holtener Bahnhof tritt der umgekehrte Fall ein. Hier haben sich die meisten Familien (32,4 Prozent) und gleichzeitig die wenigsten Singles (25,5 Prozent) entlang der gesamten Strecke niedergelassen. Parallel hierzu ist der Anteil der unter 18-Jährigen am Bahnhof in Holten sehr hoch.
Auch an den beiden nördlicher gelegenen Haltestellen Tillystraße und Holzstraße leben immerhin in jedem vierten Haushalt Familien mit Kindern. Relativ betrachtet zieht es Singles hingegen am meisten in die Innenstadt und nach Sterkrade. Hier ist an den Haltestellen in mehr als jedem zweiten Haushalt nur eine Person gemeldet.
Schulden
Schuldnerquote in Prozent
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- Deutliches Nord-Süd-Gefälle
- 21 von 100 Bürgern am Hbf überschuldet
Die Strecke der Linie SB90 führt entlang des Oberhausener Schuldengefälles. Der Anteil der überschuldeten Personen verdreifacht sich von der nördlichsten Haltestelle Holtener Markt bis zur zentral gelegenen Hermann-Albertz-Straße. So sind im gesamten Norden ausgehend von der Haltestelle Holtener Markt bis zur Haltestelle Schmachtendorf-Mitte nur acht Prozent der Bewohner überschuldet. Gleichzeitig messen die Statistiker in der Innenstadt vom Hauptbahnhof bis zur Hermann-Albertz-Straße eine Schuldnerquote von knapp 22 Prozent. Die durchschnittliche Oberhausener Schuldnerquote aus dem Jahr 2015 von 14,7 Prozent wird hier um ein Drittel überschritten.
Zwar konnten im Süden an den Haltestellen in Alstaden statistisch gesehen nur noch rund 16 Prozent der Bewohner ihre Rechnungen nicht zahlen, dies ist jedoch immer noch ein doppelt so großer Anteil wie im Schmachtendorfer und Holtener Norden. Dieses Schuldengefälle deckt sich mit der Verteilung der Arbeitslosigkeit.
Alt und jung
Anteil der über 65- und unter 18-Jährigen in Prozent
- Viele alte Menschen leben in Schmachtendorf
- Unter 18-Jährige bevorzugen die Innenstadt
An der großen Mehrheit der Haltestellen leben mehr alte als junge Menschen. An insgesamt 30 von 38 Stopps des SB90 übersteigt der Anteil der über 65-Jährigen den der unter 18-Jährigen, häufig ist er sogar nahezu doppelt so hoch.
Junge Menschen zieht es am wenigsten nach Schmachtendorf. Nur jeder zehnte Bewohner rund um den Leitgraben ist unter 18 Jahre jung. Die über 65-Jährigen hingegen scheinen sich genau dort wohlzufühlen: Zwischen den Haltestellen Jägerstraße und Am Leitgraben sind die meisten über 65-Jährigen gemeldet. Außerdem scheinen die Stadtteile Sterkrade und Alstaden ein geeigneter Ort fürs höhere Alter.
In Alstaden bleiben die Minderjährigen ebenfalls eine Minderheit, fährt der Bus jedoch weiter ins Zentrum, wird der Anteil der jungen Leute größer. Besonders attraktiv scheint die Haltestelle Holten-Bahnhof für junge Menschen zu sein, hier ist fast jeder vierte Bewohner unter 18 Jahre (22,5 Prozent) jung.
Currywurst mit Pommes
Preis in Euro
- Günstigste Currywurst am Flockenfeld für 3 Euro
- 2,80 Euro können Hungrige sparen
Wer Lust auf eine deftige Currywurst mit Pommes hat, kann je nach Wohn- beziehungsweise Standort den einen oder anderen Euro sparen. Die günstigste Currywurst mit einer normalen Portion Pommes können Hungrige im Alstadener Süden finden. An der Haltestelle Flockenfeld bietet ein Imbiss das traditionelle Ruhrgebiets-Gericht für schlappe 3 Euro an. Allerdings ist dieses Angebot das einzige an den ersten sieben südlichsten Haltestellen des SB90. Vom Ruhrpark bis zum Flockenfeld liegt rund um die Stopps kein Imbiss.
Den teuersten Manta-Teller (nur die Mayo fehlt) bietet ein Schnellrestaurant im Centro an; 5,80 Euro müssen Kunden hier zahlen. Generell sind die Preise für die kalorienreiche Mahlzeit rund um die nördlichen Haltestellen im Schnitt höher als im Süden.
Nach der Vorlage M29 – Berlins Buslinie der großen Unterschiede vom Interaktiv-Team der Berliner Morgenpost.
NRZ, 31.05.2016